Jagdparcours oder auch Sporting und Parcours de Chasse ist die hohe Kunst des Flintenschießens. Bei dieser Disziplin des Wurfscheibenschießens handelt es sich um die Simulation der Jagd auf Niederwild. Sie unterscheidet sich von Skeet und Trap vor allem dadurch, dass es keine vorgegebenen Standorte der Wurfscheibenmaschinen oder der Flugbahnen gibt. Jeder Schütze schießt auf eine festgelegte Anzahl von einzelnen Wurfscheiben (Einzeltaube) sowie eine oder mehrere Dubletten. Bei internationalen Wettkämpfen werden häufig von einem Standpunkt aus drei Einzeltauben und eine Dublette, welche sich aus diesen zusammensetzt, beschossen.
Folgende Arten von Dubletten sind möglich:
- Auf Schuss: Wenn der Schuss auf die erste Wurfscheibe gefallen ist, wird die zweite gestartet.
- Simultan: Beide Wurfscheiben werden gleichzeitig gestartet.
- Raffahle: Aus einer Maschine werden direkt hintereinander zwei Wurfscheiben gestartet.
Eine Wurfscheibe gilt als getroffen, wenn sich von ihr sichtbare Splitter lösen. Einzeltauben können vom Schützen zweimal beschossen werden. Für die Ergebnisfindung ist es unerheblich, ob die Wurfscheibe mit dem ersten oder dem zweiten Schuss getroffen wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Disziplinen kann der Schütze auch bei den Dubletten weitestgehend wählen, welche Wurfscheibe er beschießt. Hat er beispielsweise die erste Wurfscheibe mit dem ersten Schuss verfehlt, so kann er sie erneut beschießen. Ebenfalls werden die sogenannten Bauerndubletten (beide Wurfscheiben der Dublette werden mit nur einem Schuss getroffen) als Treffer gewertet. Anders als beim Trap muss der Schütze die Flinte im so genannten Jagdanschlag halten. Der Schaft wird dabei in einen bestimmten Mindestabstand (25cm) unterhalb der Schulter gehalten. Erst wenn der Schütze die Wurfscheibe abgerufen hat und diese sichtbar ist, darf richtig angeschlagen werden. Nach dem mündlichen Abruf durch den Schützen können eine bis drei Sekunden vergehen, bevor die Wurfscheibe sichtbar wird. Beschossen werden sämtliche Arten von Wurfscheiben (Standard, Midi, Mini, Segeltaube (Battue), Rollhase und Rocket). Hat die Wurfscheibe eine parabolartige Flugbahn und befindet sich dabei in einer vertikalen Lage, so wird sie häufig als Parabol oder Looper bezeichnet und eine sehr steil steigende Wurfscheibe wird oft Teal oder Candle (Kerze) genannt. Allgemein sind beim Jagdparcours Flinten in den Kalibern 12, 16, 20 und 28 erlaubt.
In Österreich werden die nationalen Wettkämpfe nach den Richtlinien der F.I.T.A.S.C. e.V. ausgerichtet; die internationalen Wettkämpfe, insbesondere die kontinentalen und die Weltmeisterschaften werden von die Fédération Internationale de Tir aux Armes Sportives de Chasse (F.I.T.A.S.C.) veranstaltet.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wurfscheibenschie%C3%9Fen